Das Schweigen der Priester



Das Schweigen der Priester

Lorenzo Salvatore Cordí

 

Buchbeschreibung:

Man spürt sie im Rücken, nachts steht sie vor der Tür und klopft. Sie lauert an jeder Ecke, man hört Stimmen im Kopf. Die Schlangen werden zu Riesenschlangen. Die Bäume, sie heulen, ihre Äste versuchen dich zu fangen. Wartet, hört ihr die Stimmen?

Hört ... das Schreien und Kreischen der Menschen. Sie schallen aus dem Tal des Schreckens. Hört, wie der Flüsterer sie quält. Sie wollen der Verdammnis entfliehen.

 

Über den Autor:

Der italienische spirituelle Arbeiter/Philosoph Lorenzo-Salvatore Cordí ist in Deutschland geboren und aufgewachsen. Er ist ein sehr naturverbundener und gläubiger Mensch. Heute lebt er in ländlicher Umgebung in einer kleinen Gemeinde in Nordrhein-Westfalen.

Schon als Kind hatte er ausgeprägte sensitive Fähigkeiten und konnte sehen und wahrnehmen, was anderen verborgen blieb. Nach einschneidenden persönlichen Erlebnissen entdeckte er seine Leidenschaft für die Poesie.

 

1. Auflage, 2021

© Lorenzo Salvatore Cordí

  Alle Rechte vorbehalten.

Verlag und Druck: Epubli

 

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

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978-3-347-27013-8 (Paperback)

978-3-347-27014-5 (Hardcover)

978-3-347-27015-2 (E-Book)

 

 

Vorwort

 

Kommt, ich lade euch ein, setzt euch, macht es euch bequem.

Seid ihr alle da?

Wenn wir uns wie auf Dornen bewegen ist jedes Wort das aus unserem Munde kommt, eine Lüge.

 

 

Das Schweigen der Priester

 

Man spürt sie im Rücken, nachts steht sie vor der Tür und klopft. Sie lauert an jeder Ecke, man hört Stimmen im Kopf. Die Schlangen werden zu Riesenschlangen. Die Bäume, sie heulen, ihre Äste, sie versuchen dich zu fangen. Wartet, hört ihr die Stimmen? Hört ... das Schreien und Kreischen der Menschen. Sie hallen wider aus dem Tal des Grauens. Hört, wie der Flüsterer sie quält. Sie wollen der Verdammnis entfliehen. Sie können nicht, das Tor wird bewacht. Von einer siebenköpfigen Schlange, einem Kriechtier aus längst vergangenen Zeiten. Ihr Name: Peccatum Mortiferum. Sie wird gefüttert von Mördern und Vergewaltigern, sie, die Totmacher, verhandeln einen Pakt mit ihr, sie dürsten nach Blut, sie wollen an die Oberfläche, um ihren Trieben freien Lauf zu lassen. Mit doppeldeutiger Zunge verspricht sie ihnen: „Für zehn Kinder lasse ich einen von euch gehen. Das ist mein Wille.“ Ihre Lakaien, aus Feuer geschaffen, aus dem Abgrund der Hölle hat sie die Dämonen geholt.

Finsternis herrscht in den einst hellen Kathedralen. Sie haben der Menschheit den Rücken gekehrt. Jahrhunderte vergehen und niemand will es verstehen. Ausgesetzt in die Weite der großen Welt, vom Winde verweht, zerbrechlich, klein, allein, war er doch ein Kind. Das Haus immer mit Leben, und doch dachte er, er müsse sterben. In der Weite dieser großen Welt beben die Straßen. Berge aus Glas und Stahl türmen sich auf. Die Alten lachen und scherzen, trinken, um ihren Schmerz zu betäuben. Alle dienen nur dem Einen, der aus den Reihen der himmlischen Wesen verbannt wurde. Sie alle unterstützen ihn, den Flüsterer, dem Verstoßenen Rache geschworen hat. Und so setzte er sich die Maske der Ahnen auf. Er hat keine Hörner und keinen Dreizack in der Hand, nein, seine Waffe ist die zweideutige Zunge. Sein drittes Auge und sein menschliches Antlitz. Man sieht ihn nicht. Er ist kein Wesen wie du und ich. Er hat die Fähigkeit, von Seele zu Seele zu springen, wie die Flöhe. Er vergiftet die Menschen mit seinen Worten, die wie Pfeile aus seinem Mund schießen. Er infiziert sie mit Neid und Habgier, die sich wie ein Virus unter den Menschen verbreiten. Seit tausend Jahren rüstet er zur letzten Schlacht. Gott hat das Universum und die Welten in sieben Tagen erschaffen. Nicht in sieben irdischen, sondern in sieben göttlichen Tagen. Wahrlich, das übersteigt unsere menschliche Vorstellungskraft. Denn was ist Zeit? Zeit ist relativ, wie alles, was wir uns vorstellen. Wenn ein göttlicher Tag vergeht, vergehen für uns Menschen Millionen, wenn nicht Milliarden von Jahren. Das heißt, wenn Gott an einem Tag Himmel und Erde erschaffen hat, dann hat Gott in den ersten Millionen oder Milliarden Jahren den Himmel (das Universum) und die Erde (die Planeten) erschaffen. Gott schuf die Naturgesetze und alles nahm seinen Lauf.  

 

Italien um 1790 nach Christus.

Giuliano, ein Vorfahre von Angelo, lebte in einer Zeit, in der Kriege die Welt beherrschten. In einer Zeit, in der Lesen und Schreiben nur wenigen vorbehalten war. Ich nenne es die Zeit der großen Unwissenheit. Wenn man außergewöhnlich war, wurde man eingesperrt. Demokratie, Meinungsfreiheit oder das Recht auf Gleichheit waren unbekannt. Doch Giuliano war einer der wenigen, die versuchten, ein wenig Licht in diese dunkle Welt zu bringen. Schon sein Vater Mario versuchte, die Liebe und das Wort Gottes zu lehren. Versteckt in Höhlen brachte er den Menschen Lesen und Schreiben bei.

Doch weil sein Vater das Wort der Bibel anders lehrte als die scheinheiligen Machthaber der damaligen Kirche, wurde er gefangen genommen.

Giulianos Vater wurde bis zu seinem Tod als Sklave im Königshaus gehalten. In der Gefangenschaft verliebte sich Mario in Mara, sie durften vom König getraut werden und wenig später wurde Giuliano geboren, der seitdem ebenfalls von Geburt an als Sklave im Königshaus lebt. Doch anders als sein Vater Mario will sich Giuliano nicht fügen, sondern versucht auszubrechen und einen Weg zu den Menschen außerhalb des Palastes zu finden. Der König versucht, Giulianos Willen zu brechen. Er besucht ihn regelmäßig in seiner Zelle, um ihn zu demütigen. .......



Akzeptanz und Toleranz

 

Wir alle haben das Bedürfnis, akzeptiert und toleriert zu werden.

Wer möchte das nicht? Wie viele Menschen fügen sich in ihr Schicksal, ordnen sich unter, passen sich an.

Sie geben ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche auf, um sich der Gesellschaft oder der familiären Doktrin unterzuordnen, um nicht ausgegrenzt zu werden. Ich habe gehört: „Du musst mich so akzeptieren, wie ich bin!“ Und genau da fängt das Problem an.

Mir ist aufgefallen, dass manche Menschen zwar akzeptiert werden wollen, es ihnen aber seltsamerweise schwer fällt, die Akzeptanz anderer zu respektieren. Dieses Phänomen ist in allen Gesellschaftsschichten zu finden, egal ob arm oder reich, unabhängig von Hautfarbe und Herkunft. Warum versucht man, einen Menschen zu ändern?

Zwei Menschen lernen sich kennen, verlieben sich und schweben auf Wolke sieben. Doch es dauert nicht lange, bis einer der Partner anfängt, Kritik zu üben. Plötzlich ärgert sich die Frau darüber, dass der Mann nur noch an Fußball denkt. Er ist nur noch auf dem Fußballplatz, schaut sich jedes Spiel im Fernsehen an, Fußball, Fußball, Fußball. Zuerst toleriert und akzeptiert, jetzt gehasst. Der Mann, der vorher wusste, dass seine Frau eine berufliche Karriere anstrebt, toleriert ihren Weg nicht mehr. 

Er will, dass sie Hausfrau ist und bleibt. Und da sind wir beim Thema: Akzeptanz und Toleranz! Sich anpassen, sich fügen und das aus Liebe? Kann das aufrichtige Liebe sein? Ich kann nicht verlangen, dass man mich als Hetero akzeptiert, und ich kann nicht verlangen, dass man mich als Homosexuellen akzeptiert. Toleranz gilt definitiv für beide Seiten! Frieden und Liebe können nicht einseitig sein. Spannungen entstehen. Die Lösung ist nicht, dass eine Seite nachgibt, sondern dass beide Seiten einander akzeptieren, tolerieren und respektieren. 

So kann ein liebevolles und friedliches Zusammenleben gelingen. 

Dieses Phänomen gibt es auch in vielen Religionen.

Ich möchte mich auf drei Religionen beschränken, um den Rahmen nicht zu sprengen. Das sind das Judentum, das Christentum und der Islam.

Drei Religionen, die den gleichen Ursprung haben.

Nämlich Abraham, der Vater der drei so genannten Weltreligionen.

Alle glauben an den gleichen Gott, den einen Gott.

Mit Ausnahme des Judentums glauben Christentum und Islam an die gleichen Propheten. Ich wiederhole mich, Christentum und Islam glauben an den gleichen Gott und an die gleichen Propheten! Wer sich mit der Bibel und dem Koran beschäftigt hat, wird feststellen, dass in beiden heiligen Büchern zum großen Teil die gleichen Geschichten erzählt werden.

Ich nenne einige Beispiele; 

Die Geschichte von Josef und seinen Brüdern, die Josef in eine Zisterne warfen, weil sie neidisch auf ihn waren.

Bibel, Genesis, 37,1 - 50,26 - Koran, 12. Sure, Sure Yusuf (Josef)

Die Geburt Jesu wird sowohl im Koran als auch in der Bibel beschrieben. Die Wunder, die er durch den Geist Gottes vollbringen konnte.

Bibel, Matthäus, 1,1 - 2,23 - Lukas, 1,5 - 2,52

Koran, 3. Sure Al-Imran, 3,45-49

           19. Sure Maryam (Maria) 19,16-21

und 19,16-35

Die Erzählung, wie Moses das versklavte Volk Israel befreit. 

Bibel, Buch Exodus, 1,1.

Koran, 7. Sure Al-A'raf, 7,137

 

Was ist passiert? Warum bekriegen sich die Religionen seit Jahrtausenden? Obwohl sie doch alle an denselben Gott glauben?

Ist es mangelnde Akzeptanz und Toleranz? Wir bekriegen uns, weil die Christen sagen, Jesus ist Gottes Sohn, und die Muslime sagen, er ist ein Prophet. Prophet!?! Sohn Gottes!?! Ist das nicht dieselbe Botschaft? Geht es nicht um den Kern, der derselbe ist? Wäre es nicht für alle besser, sich auf den Kern der Botschaft zu konzentrieren? Die Menschen bekämpfen sich, weil sich Religionen und Kulturen zwangsläufig vermischen. Die einen beten, indem sie mit der Stirn den Boden berühren, die anderen knien nieder, die einen beten im Stehen, die anderen beten nie. Denn es steht geschrieben: Ob im Norden, Süden, Westen oder Osten, mein Angesicht ist überall! Jeder von uns denkt und fühlt individuell, denn wir sind einzigartig! Steht nicht schon in der Heiligen Schrift, dass jeder von uns seine Sünden selbst trägt? Gott hat uns den freien Willen gegeben!

Ich kann entscheiden, ob ich z.B. Schweinefleisch esse oder freiwillig ein Kopftuch trage. Es steht geschrieben: „In meiner Religion gibt es keinen Zwang.“ Die Würde des Menschen ist unantastbar!!! Es gibt Kräfte auf dieser Welt, die bewusst Ängste schüren und Öl ins Feuer gießen. Sie wollen unsere Werte zerstören. Es gab auch andere Zeiten in unserer Menschheitsgeschichte. 

Religionen und verschiedene Kulturen konnten gut zusammen leben!

Mit Angst und Geld regiert man die Welt! Wann ist dieses Phänomen entstanden? Wann haben die Menschen begonnen, ihre Mitmenschen durch Angst zu manipulieren und in Schach zu halten? 

Ihnen das Gefühl von Frieden zu geben, indem man sie mit Angst verunsichert. Nun, niemand kann genau sagen, wann diese Art der Unterdrückung begonnen hat.

Vielleicht von Anfang an? Apropos Religion: Es gibt viele, die genau hier das Problem sehen. In meinen Augen wird Religion missbraucht. Religion wird missbraucht, um Angst zu verbreiten. Wie kann das sein? Was ist Religion? Für mich persönlich „nur“ ein Wort. 

Wie das Wort „Gott“. Jeder hat ein anderes Verständnis, ein anderes Wort oder eine andere Art, das Übernatürliche zu benennen. Die Sprache ist so vielfältig wie die Menschen. So verschieden die Menschen, die Kulturen und die Sprachen sind, so verschieden sind auch die Wege zu Gott. Es fehlt die Erkenntnis, dass wir so vielfältig sind wie die Pflanzen und Tiere dieser Welt. Es fehlt an Akzeptanz und Toleranz.

Was spielt es für eine Rolle, ob man Gott, Universum, Schöpfer oder Energie sagt, wenn alle im Grunde das Gleiche meinen?

Es ist wie mit den drei Religionen, sie streiten über Kleinigkeiten und vergessen dabei ihre Mission, den „FRIEDEN“. Es gibt wirklich viele Wege auf der Suche nach Gott. 

Manche Menschen finden und sehen Gott in der Astronomie oder in der Musik, in der Natur oder in den verschiedensten Religionen. 

Waren wir schon einmal bereit, den Weg der Gerechtigkeit zu gehen? 

Waren wir je bereit, diesen Weg zu gehen, zu akzeptieren, dass wir so verschieden sind? Zu tolerieren, dass das Bewusstsein der Menschen so unterschiedlich ist wie die Vielfalt des Universums? Es gab und gibt viele Ansätze. Zum Beispiel das Gesetz der Religionsfreiheit. Aber ein Gesetz bleibt und ist eben »nur« ein Gesetz.

Verhindert das Recht Gewalt oder Abgrenzung? Nein! Oder liegt es in der Natur des Menschen, alles Fremde abzulehnen? Wenn es in unserer Natur läge, hätten es unsere Kinder verdammt schwer, Freundschaften zu schließen. 

Kinder kennen keine Grenzen. Kindern ist es egal, aus welchem Land sie kommen, welche Hautfarbe sie haben oder welcher Religion sie angehören.

Das ist die Welt, die ich mir wünsche: »Eine Welt mit den Augen eines Kindes«.

Lukas, Kapitel 18, Verse 15-17. 

Und es wurden ihm Kindlein gebracht, dass er ihnen die Hände auflegte. Als die Jünger das sahen, wiesen sie die Leute schroff von sich.

Jesus aber rief die Kinder zu sich und sprach: Lasst die Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht. Denn solchen Menschen gehört das Reich Gottes. Amen, das sage ich euch: 

Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.

Aus der Asche der Vergangenheit wachsen Liebe und Freiheit,

Geborgenheit,

Glückseligkeit,

Zufriedenheit,

ein Leben für die Ewigkeit.

Akzeptanz und Toleranz sind der Schlüssel zum Frieden. Der Verlust eines geliebten Menschen ist schmerzhaft und auch hier gilt: Wer ihn nicht akzeptiert, wird keinen Frieden finden.

So schwer es auch fällt, man muss loslassen, den Toten gehen lassen, damit er seinen Frieden finden kann. Es gibt nichts Schlimmeres für die Seele, als jemanden leiden zu sehen.

Unsere Seele wünscht sich nichts mehr als Frieden, nicht nur für sich selbst, sondern auch für alle anderen. Ich glaube, jeder von uns fühlt sich von Zeit zu Zeit einsam auf diesem Planeten. Unvorstellbar, wo doch über sieben Milliarden Menschen auf unserer Erde leben. Wo jeder von uns in einer Familie aufgewachsen ist und jeder im Laufe seines Lebens ein, zwei Freunde hat.

Wo die Städte aus allen Nähten platzen. Und doch kennt jeder von uns das Gefühl der Leere. Was sind die Gründe dafür? Ein Grund ist die fehlende Möglichkeit oder die Angst zu sprechen, sich ausdrücken zu können.

Die Demütigung, die fehlende Anerkennung. Die Aufgabe des Ichs, man ist nicht mehr man selbst, nur noch ein Schatten des Ichs.

Ein Schatten, der wie ein Gespenst durch die Straßen wandelt. Der Blick geistlos, die Beine schwer. Man reagiert nur, wie ein seelenloses Wesen. Ohne Gefühl.

Ist es die Gesellschaft, die gierig und neidisch ist?

Ist es die Gesellschaft, die wie Wölfe darauf wartet, dich zu zerreißen? An dem Tag, an dem du die Straße des Lebens betrittst, triffst du die Entscheidung, dir selbst immer treu zu bleiben. Aber es ist keine Entscheidung, die du bewusst triffst. Nein, man entscheidet sich unbewusst, weil man von der Straße des Lebens abkommt und sich plötzlich auf dem Weg der Erkenntnis befindet. Und dieser Weg ist voller Kurven, Kreuzungen und Sackgassen. Ich erinnere mich an meine erste Kreuzung. Links war der Weg der Vernunft, rechts der Weg ins Tal, der Weg des betörenden Nektars, geradeaus der Weg der Erkenntnis. Ich überlegte nicht und entschied mich für das Tal, des betörenden Nektars. „Verständlich“, wer würde da nicht Lust bekommen? Nun sollte sich herausstellen, dass eben jenes Tal alles andere als reizvoll war, geblendet von dem hinreißenden Duft in der Luft, blütenweißer Rauch, der sich wie seidige Watte auf meine Augen legte. Das trügerische Lächeln leicht bekleideter Frauen, die um Männer und Frauen tanzten und Männer und Frauen in Trance versetzten. Das Leben verging wie im Zeitraffer, Stunde um Stunde, und die Farben begannen bunter zu leuchten..

Dieses Tal ist wie eine südeuropäische Stadt, die in zwei Teile geteilt ist: den Teil am Meer. Wo alles herausgeputzt ist, mit Stränden, Diskotheken, Bars und der Promenade. Und ein Stadtteil, oben in den Bergen, alles alt, nachts dunkel und still, die Straßen menschenleer.

Alles wirkte leicht, unbeschwert. Schwerelos glitt man über den weichen Asphalt. Alles, was man mit den Händen berührte, verwandelte sich in Gold, und was man mit den Augen sah, war in die Farben des Regenbogens gehüllt. „Koste den süßen Nektar, du wirst sehen, es ist einzigartig. Geh mit der Menge, sie wollen dir nur helfen.“

Heuchlerische Stimmen in meinem Kopf, alles schrie in mir, aber mein Kopf war benebelt, ich konnte mich nicht wehren. Was für eine Welt, die dir vorgaukelt, dass dir für eine Nacht die Welt zu Füßen liegt. Der schwerelose Gang wird hart und träge. Die Menschen, die dir nichts Böses wollten, verwandeln sich plötzlich in Zombies und reißende Wölfe. 

Aus den Frauen, die dich in Trance versetzt haben, sind giftige Schlangen geworden, die nur darauf aus sind, dir das Blut auszusaugen, deine Seele zu vergiften und von dir Besitz zu ergreifen. Das Gleiche gilt für Frauen wie für Männer, keiner von beiden kann sich von seiner Schuld befreien!

Wann beginnt man, auf seine innere Stimme zu hören? Wann begreift man, dass Gott zu einem spricht? Ich habe in meinem Leben gelernt, dass es keine Zufälle gibt. War es gewollt, dass ich von der Straße des Lebens abkam und auf dem Weg der Erkenntnis blieb? 

Im Nachhinein verstehe ich, dass es derselbe Weg ist, die Straße des Lebens ist auch die Straße der Erkenntnis. Nur wenn man in den Tälern bleibt, sieht man es nicht. Nein, man ahnt es nicht. Man hört es nicht! Über uns schweben sie, jeden Tag, wie Geier, gierig verharrend. Korrupte, heuchlerische Menschen, die verweilen, um sich wie Raubtiere auf uns zu stürzen.

Der Wind ist auf unserer Seite, sie dürfen uns nicht finden, nicht alle. Der nächste Sommer kommt. Du und ich, der Wind auf unserer Seite und die Geier? In ihrer Nase nur der bittere Geruch des Untergangs. Ich und du, wir stehen auf einem Feld, das mit Blumen geschmückt ist, und der Wind ist auf unserer Seite. Er begleitet uns in die Stadt. Verzweifelte, gierige Geier! Komm, spring auf mein Herz, auf diesen Zug.

Der Wind begleitet uns. Ich will dich heute Nacht lieben, mit allem, was ich habe, mit Leib und Seele.

Ja, vereinsamt ist, wer nicht liebt oder geliebt wird. 

So oft hoffen wir, dass Sterne vom Himmel fallen und uns ein Zeichen gesandt wird, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick.

Schauen wir jeden Tag und jede Nacht zum Himmel, der sich doch öffnen will, eine Tür.

Aber worauf warten wir? Was wollen wir sehen? Einen Engel? Aber warum? Warum warten wir?

Ich habe alles hier! Hier!

Mit ihr.